Winterspeck ade!

So nehmen Hund und Katze richtig ab

BTK Berlin (08.01.2014) Ist Poppy nun zu dick oder ist sein Fell so dicht? Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Als ungeliebtes Resultat der festtäglichen Völlerei haben sich auch bei unseren Hunden und Katzen die Fettpölsterchen vermehrt. Abspecken ist also angesagt, doch dabei sollte einiges beachtet werden ...
© C.Pfister
Der Blick auf die Waage macht momentan keinen Spaß, jedes Fettpölsterchen erinnert daran, es als ersten Neujahrsvorsatz schnell schmelzen zu lassen. Und wie der Herr, so das „Gescherr“: Auch Miez und Mops haben in den vergangenen Wochen dank menschlichem Verwöhnprogramm ziemlich zugelegt. Abspecken heißt also das Zauberwort, und während sich Herrchen und Frauchen mit Weight Watchers, Atkins-Diät oder „FdH“ quälen, müssen auch Hund und Katze Pfunde lassen.

Wie das am besten geht, und was man dabei unbedingt beachten sollte, weiß Dr. Thomas Steidl, Kleintierpraktiker und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kleintiere der Bundestierärztekammer.
„Tierhalter wollen es oft nicht wahrhaben, dass ihr Liebling zu dick ist, schieben die Körperfülle zum Beispiel auf das dichte Winterfell. Doch kann man der Sache bei Hund und Katze leicht auf den Grund gehen: Wenn man markante Knochenpunkte wie Hüfthöcker oder Rippen nicht mehr ertasten kann und sich beim Blick von oben auch keine Taille mehr abzeichnet, ist das Tier zu dick.“
Da Übergewicht in der Regel das Resultat aus zu viel aufgenommener Energie, also Futter, und zu wenig Bewegung ist, muss damit begonnen werden, die Futtermenge zu reduzieren. Doch das sollte nur unter tierärztlicher Anleitung und Kontrolle erfolgen: „So individuell jedes Tier ist, so individuell ist sein Stoffwechsel und damit auch die Verbrennung von Kalorien. Es ist darum sehr wichtig, ein auf das Tier abgestimmtes Abspeckprogramm zu erstellen“, erklärt der Fachtierarzt für Kleintiere. Nachhaltige Gewichtsreduktion klappe nicht von heute auf morgen, und Nulldiäten oder drastische Reduzierung der Futtermenge führe wie bei uns Menschen zum sogenannten „Jo-Jo-Effekt“. Außerdem bestünde die Gefahr einer unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen.

Wurde das Abspeckprogramm unter tierärztlicher Anleitung begonnen (und ist der Tierhalter auch wirklich überzeugt von der Notwendigkeit und macht mit!) sollte Folgendes beherzigt werden:

• Jede Kalorie zählt: Leckerli, Speisereste, „Runterfallsel“ vom Tisch und inflationäre Belohnungshappen sind tabu! Trainiert man mit dem Hund auf der Basis der Futterbelohnung, muss diese von der Tagesfuttermenge abgezogen werden.
• Wenn es Alter und Gesundheitszustand des Tieres zulässt, unterstützt ein Mehr an gemeinsamer Bewegung das Abspecken (von Tier und Mensch).
• Diätfuttermittel können sinnvoll sein, denn sie enthalten alles, was das Tier braucht. Eine einfache Reduktion der Futterration birgt die Gefahr einer Nährstoffunterversorgung.
• Für alle, die ihren moppeligen Kater oder den pummeligen Dackel sooo süß finden: Übergewicht ist keine Frage der Ästhetik, sondern erhöht das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus sowie Knochen- und Gelenkschäden drastisch und senkt die Lebenserwartung und -qualität!