Phyto-Aufbauseminar 3: Das antimikrobielle Potential ätherischer Öle in der Dermatologie – Helfen sie wirklich?

Live-Online-Seminar der GGTM in Kooperation mit der ATF am 09.11.2021 über die Konferenz-Plattform Zoom.

Ausführliche Informationen inkl. Kursgebühren und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie im Onlineauftritt der GGTM.
Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.

Die Veranstaltung wird aufgenommen und steht zu einem späteren Zeitpunkt als Aufzeichnung zur Verfügung. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie live teilnehmen oder die Aufzeichnung besuchen möchten.

1) Grundlagen zu ätherischen Ölen
• natürliches Pflanzenprodukt mit diversen biologischen Eigenschaften
• Vorkommen in rund 300 Pflanzenfamilien → Synthese in Plastiden und Cytoplasma
• Funktion der ätherischen Öle in Pflanzen:
▪ interner Botenstoff
▪ Kommunikation der Pflanzen untereinander
▪ Lockstoff für Insekten
▪ Abwehrmechanismus gegen Pflanzenfresser
▪ Schutz vor Austrocknung
▪ Schutz vor Bakterien und Pilzen
• Historische Definition:
▪ flüchtige Bestandteile aus Pflanzen
▪ mit physikalischen Methoden gewonnen:
– Wasser-/Wasserdampfdestillation
– Auspressen von Fruchtschalen
• Moderne Definition:
▪ komplexe Vielstoffgemische aus flüchtigen, niedermolekularen Pflanzenbestandteilen:
– Mono-, Sesqui- und Diterpene und ihre Verbindungen (Alkohole, Ester,
Ether/Oxide, Säuren, Phenole, Lactone, Phenylpropane)
→ bis zu 500 organische Verbindungen

2) Zusammensetzung ätherischer Öle
• Zusammensetzung der Öle kann variieren→ Naturprodukt
▪ Pflanzenteil
▪ Wachstumsphase
▪ Wuchsort
▪ klimatische Bedingungen
• chemische Komponenten eines ätherischen Öles sind volatil,
→ Molekulargewichte von < 300 kDa
• bei der Analyse der Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe bezieht sich diese immer nur auf die einzelnen Wirkstoffe
→ Eigenschaften eines naturreinen ätherischen Öles nicht aus Einzelstoffen ableitbar
Zusammenwirkung der einzelnen Komponenten
Zwei Hauptgruppen:
• Terpene und ihre Derivate ca. 90 %
• aromatische Verbindungen (Benzolring als wesentliches Merkmal), Phenylpropanverbindungen
• alle Inhaltsstoffgruppen unterscheiden sich nach ihren funktionellen Gruppen
▪ am Terpenkörper oder Benzolring gebunden
▪ funktionelle Gruppen bestimmen gemeinsam mit der Grundstruktur
den Charakter der einzelnen Inhaltsstoffe
• zusätzlich noch weitere Inhaltsstoffgruppen
▪ kommen nur in Spuren vor
▪ bestimmen selten Charakter des äth. Öles

3) Antimikrobielle Wirkung ätherischer Öle
• ätherische Öle sind Vielstoffgemische
• Resistenzentwicklung schwer möglich
• wichtigste Eigenschaft: lipohile / hydrophobe Wirkstoffe
• Interaktion mit der Zellmembran → Kaskadenreaktion:
→ erhöhte Zellpermeabilität
→ Verlust von zellulären Bestandteilen
→ gestörtes Membranpotential
→ Störung ATP-Synthese
→ verminderte Toxin-Produktion
• Intrazytoplasmatische Veränderungen:
→ koaguliertes Zellmaterial
→ veränderter Zytoplasmaraum
• Proteinsynthese:
→ Induktion von Heat-shock-Proteinen
→ Inhibition der Synthese von Flagellinen
• pH-Wert
→ Senkung des intrazellulären pH-Wertes durch Protonenverlust
• Quorum sensing:
→ Biofilm-Produktion
→ Schwärmverhalten
→ Beweglichkeit
→ Stressresistenz
• DNA-Synthese:
→ gestörte Proteinproduktion

4) Ätherische Öle, zu denen es veterinärmedizinische Studien zur Anwendung in der Dermatologie gibt und Anwendung/Erfahrungen aus der Humanmedizin

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