Wenn die Katze Schnupfen hat

Tipp für Tierhalter der Bundestierärztekammer

BTK Berlin (05.02.2016) Wenn man von einem Schnupfen spricht, hört sich das immer recht harmlos an. Das mag jedenfalls für den menschlichen Schnupfen gelten. Leiden unsere Stubentiger unter „Katzenschnupfen“, handelt es sich dabei aber um eine sehr ernst zu nehmende Viruserkrankung.
© C. Pfister
Wenn Mieze niest, prustet, die Nase läuft oder ihre Augen eitrig sind, spricht man oft von einem Katzenschnupfen. Doch was sich so harmlos anhört, sind ernst zu nehmende Erkrankungen, die für Katzen sehr gefährlich sein können.
„Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute des Kopfes, denn betroffen sind Nase, Maulhöhle und Augen. Dabei handelt es sich um einen Komplex verschiedener Symptome, die durch Viren und Bakterien ausgelöst werden. Das tückische dabei ist, dass die Erreger oft parallel auftreten und sich viele gemeinsame Symptome zeigen können“, erklärt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer und Kleintierpraktiker. Eine genaue Diagnose der Auslöser des Katzenschnupfens sei dadurch schwierig und könne nur durch Laboruntersuchungen gesichert werden.

Auslöser eines Katzenschnupfens sind Calici- und Herpesviren. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit einem infizierten Tier, hauptsächlich durch Nasenschleim oder Speichel, gelegentlich auch über den Kot oder auch indirekt durch Menschen, Futtermittel und Reinigungsgeräte. Es besteht also auch für reine Wohnungskatzen eine Gefahr. „Bereits nach zwei bis drei Tagen zeigt sich ein starker Nasen- und Augenausfluss, häufig verbunden mit einer Bindehautentzündung. An der Zunge können Geschwüre auftreten, weitere Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit und häufiges Niesen“, erklärt Tiedemann. Besonders problematisch sei das feline Calicivirus, das nicht nur „lokal“ schädige, sondern sich über den Blutkreislauf ausbreitet und vor allem Lunge und Zungenschleimhaut befällt. Nach überstandener Krankheit bleibt ein Teil der Tiere lebenslang latent mit dem Virus infiziert und stellt so eine Gefahr für andere Katzen dar.

Wie lässt sich nun die Katze am besten vor diesen gefährlichen Erregern schützen? Dazu die klare Aussage des Tierarztes: „Der beste Schutz ist die vorbeugende Impfung. Die ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt dazu in ihrer Leitlinie zur Impfung von Kleintieren die Impfung gegen das Rhinotracheitis-Virus (Felines Herpesvirus) und das Feline Calicivirus. Die Impfung richtet sich gegen Erreger, gegen die eine Katze auf jeden Fall und zu jeder Zeit geschützt werden muss“, so Tiedemann. Die erste Impfung erfolge dabei in der achten Lebenswoche, ein verlässlicher Impfschutz wird durch die Auffrischung (Boostern) in der zwölften und sechzehnten Lebenswoche erreicht. Ganz wichtig: Nach der Grundimmunisierungen muss die Impfung jährlich wiederholt werden!