Aktueller Rundbrief: Ausgabe 8 – August 2025
Hier steht Ihnen der monatliche Rundbrief der BTK-Geschäftsstelle mit Aktuellem rund um die Bundestierärztekammer und den tierärztlichen Beruf zur Verfügung.
30. Deutscher Tierärztetag – Anmeldung
Tierschutz im tierärztlichen Alltag
09.10.2025: Arbeitskreissitzungen
Arbeitskreis 1: Tierschutz im Pferdesport
Arbeitskreis 2: Tierschutz in der Kleintierpraxis
Arbeitskreis 3: Tierschutz im Amt
Arbeitskreis 4: Tierschutz in der Nutztierhaltung
10.10.2025: Hauptversammlung
Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit uns!
Anmeldungen unter: www.deutscher-tieraerztetag.de
Amt der Bundestierschutzbeauftragten wird fortgeführt
Die Bundestierärztekammer (BTK) begrüßt in einer Pressemitteilung die Entscheidung von Bundesminister Alois Rainer, das Amt der Bundestierschutzbeauftragten fortzuführen. Staatssekretärin Silvia Breher, wünscht sie viel Erfolg und setzt auch künftig auf einen konstruktiven und wertschätzenden Austausch.
Silvia Breher, © Anne Hufnagl
Notwendige Tierschutzmaßnahmen in Nutztierhaltung und bei Heimtieren müssen klar benannt werden, wobei die Tierärzteschaft aktiv einzubeziehen ist. Die BTK stellt dafür ihre Expertise bereit, betonte Präsident Dr. Holger Vogel.
Die BTK fordert eine klare Position der Bundesregierung zu Nutztierhaltung und Tiertransporten. Landwirt:innen bräuchten Planungssicherheit, wofür Lücken in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung geschlossen werden müssten. Nach wie vor fehlen Vorgaben für Rinder, Puten, Wassergeflügel, Junghennen, Geflügelelterntiere und Bruderhähne. Wichtig sei auch ein verpflichtendes Prüfverfahren für Stallsysteme, da selbst Neubauten oft Tierwohlprobleme verursachen. Die gesetzliche Grundlage dafür existiere bereits und müsse nun umgesetzt werden.
Die BTK zeigt sich besorgt über Missstände bei der Schlachtung von Tieren und fordert Videoüberwachung in allen Betrieben – unabhängig von Größe oder Tierzahlen. Auch bei Heim- und Hobbytieren bestehe Handlungsbedarf – etwa durch eine bundesweite Kennzeichnungspflicht für Hunde und Katzen, einen verpflichtenden Sachkundenachweis, strengere Regeln für den Onlinehandel sowie ein wirksames Qualzuchtverbot. Um dies umzusetzen, plädiert die BTK für eine schnelle Novellierung des Tierschutzgesetzes.
- BTK-Pressemitteilung vom 21.08.2025
BTK warnt vor dem Kauf von Tierarzneimitteln aus dem Internet
Die Bundestierärztekammer (BTK) warnt in einer Presseinformation vor Tierarzneimitteln aus dem Internet. Über Onlineplattformen würden zunehmend Medikamente in Umlauf gelangen, deren Herkunft und Qualität unklar sind – mit erheblichen Risiken für Tiergesundheit und Anwender:innen. Die Behandlung erkrankter Tiere gehöre in die Hände von Tierärzt:innen, die nach einer Untersuchung die Diagnose und Therapie festlegen können, betonte BTK-Präsident Ltd. VD Dr. Holger Vogel. Falsche Medikation könne Krankheiten verschlimmern, Nebenwirkungen hervorrufen oder lebensgefährlich sein.
©AdobeStock/PhotoSG
Besonders kritisch sei der illegale Verkauf verschreibungspflichtiger Mittel über Onlineshops. Hier würden laut BTK gefälschte oder falsch dosierte Präparate drohen.
Sicherheit böten ausschließlich kontrollierte Abgabestellen wie Tierarztpraxen und Apotheken. Die BTK ruft Tierhaltende auf, sich bei Gesundheitsfragen stets an ihre Praxis zu wenden – denn Tierliebe bedeute Verantwortung, auch beim Umgang mit Medikamenten.
- BTK-Pressemitteilung vom 28.08.2025
Umfrage zu Kennzeichnungsmethoden geschützter Arten
Der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA) führt derzeit als Auftragnehmer des Bundesamts für Naturschutz (BfN) ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Einsatz von Transpondern und alternativen Kennzeichnungsmethoden, wie geschlossenen Vogelringen und der Fotoidentifikation, für geschützte Tierarten durch.
Ziel der Studie „Empfehlungen zum Einsatz von Transpondern als Kennzeichnungsmethode“ ist, ein auf aktuellen Erkenntnissen beruhendes Verständnis dafür zu gewinnen, welche Kennzeichnungsmethoden sich aus tierschutzfachlicher, technischer und praktischer Sicht für unterschiedliche Tiergruppen eignen – auch im Kontext neuer und deutlich kleinerer Transponder. Die Ergebnisse sollen als fachliche Grundlage für die Überarbeitung der Bundesartenschutzverordnung genutzt werden, in der die individuelle Kennzeichnung geschützter Arten in Deutschland geregelt ist. Weiterhin sollen die Ergebnisse in aktuelle Diskussionen in den internationalen CITES-Gremien einfließen.
Im Kontext dieser Studie möchte der BNA auch auf mögliche Komplikationen in der Praxis eingehen, diese fehlen z. B. bei Transpondern oftmals – z. B. hinsichtlich des Gewebes der Implantation, des Körperteils oder der Größe des gekennzeichneten Tieres.
An der anonymen Onlineumfrage kann bis 21.09.2025 teilgenommen werden unter: https://survey.lamapoll.de/Umfrage-Artenschutzkennzeichen/de
Die responsive Umfrage dauert etwa 10 bis 60 Minuten. Wichtig: Der Fokus liegt auf geschützten Arten. Erfahrungen mit Transpondern bei Hunden, Katzen oder Nutztieren sind nicht erforderlich. In diesem Fall bittet der BNA von einer Teilnahme abzusehen.
Tierkrankenversicherung – Chance oder Herausforderung?
In einer bundesweiten Umfrage soll im Rahmen einer Doktorarbeit am Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie der Freien Universität Berlin untersucht werden, wie Tierärzt:innen das Thema Tierkrankenversicherung (TKV) für Hunde, Katzen und Pferde heute erleben. Im Fokus stehen Ihre Erfahrungen in Praxis und Klinik: Wie wirken sich TKV konkret auf Diagnostik, Therapie und Kommunikation mit den Tierhaltenden aus? Ermöglichen sie eine umfassendere und sorgfältigere Versorgung unserer Patienten, oder besteht die Gefahr, unnötige oder übermäßige Behandlungen zu fördern? Neben diesen praxisbezogenen Fragen rücken auch organisatorische Aspekte wie zeitlicher und administrativer Mehraufwand, Kostenklärung und wirtschaftliche Auswirkungen in den Fokus.
Mit dieser Befragung sollen die Meinung der Tierärzteschaft erfasst und v. a. praxisnahe Vorschläge zum Umgang mit dem Thema TKV erarbeitet sowie konkrete Empfehlungen formuliert werden, die den tierärztlichen Alltag erleichtern und gleichzeitig das Tierwohl fördern. So soll eine Grundlage geschaffen werden, um Tierkrankenversicherungen sinnvoll in den Praxisalltag zu integrieren.
Tierärzt:innen aller Fachrichtungen und unabhängig von eigenen Erfahrungen mit TKV können an der Umfrage teilnehmen. Die Befragung ist anonym, die Bearbeitung dauert ca. 15 Minuten.
Umfrage: https://vetepi.limesurvey.net/733479?lang=de
Lara Strohbücker (Doktorandin), Prof. Dr. Marcus G. Doherr (Projektleiter)
mRNA-Impfstoff gegen MKS erfolgreich an Rindern getestet
Ein vom Bundesstaat New South Wales, Australien, und dem amerikanischen Unternehmen Tiba Biotech entwickelter mRNA-Impfstoff gegen Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde am Friedrich-LoefflerInstitut (FLI) in einem internationalen Projekt erfolgreich an Rindern getestet (www.nsw.gov.au/ministerial-releases/nsw-government-delivers-world-first-foot-and-mouth-vaccine-to-protect-livestock-industries-food-supply). Anders als klassische MKS-Impfstoffe, für die unter hohen Sicherheitsanforderungen große Mengen an Virus angezüchtet werden müssen, können mRNA-Impfstoffe ohne besondere Anforderungen an die Biosicherheit hergestellt werden. Die aufwendige Reinigung der Antigene, die bei den klassischen Impfstoffen für eine serologische Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren notwendig ist, entfällt ebenfalls.
Am FLI-Hauptsitz auf der Insel Riems konnte jetzt gezeigt werden, dass eine zweimalige Impfung im Abstand von 4 Wochen Rinder vollständig gegen eine klinische Erkrankung schützt. Außerdem war die Virusausscheidung bei nach Impfung infizierten Rindern so stark reduziert, dass nicht davon auszugehen ist, dass diese andere Tiere anstecken könnten.
Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob eine gute Schutzwirkung auch nach einmaliger Anwendung des Impfstoffs erreicht werden kann und wie schnell nach der Impfung die Schutzwirkung eintritt. Dies ist der erste erfolgreich in Großtieren getestete
mRNA-Impfstoff gegen MKS.
- FLI-Kurznachricht vom 07.08.2025
Gendefekt macht Hunde empfindlicher gegenüber Tierarzneimitteln
Ein Gendefekt kann bei manchen Haustieren die Ursache dafür sein, dass diese besonders empfindlich auf bestimmte Tierarzneimittel, z. B. aus den Wirkstoffgruppen der Antiparasitika, Chemotherapeutika oder Anästhetika, reagieren. Insbesondere einige Hunderassen, v. a. Hütehunde wie Collies, Australian Shepherds und Shelties, seien von Mutationen des sogenannten MDR1-Gens betroffen (MDR = „Multidrug Resistance“). Auch bei Windhundrassen sowie Mischlingshunden und Katzen konnten bereits MDR1-Gendefekte nachgewiesen werden.
© AdobeStock/ChristianMueller
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) empfiehlt Tierhaltenden entsprechender Hunderassen, im Verdachtsfall tierärztlichen Rat einzuholen.
Laut FLI übernehme der sogenannte MDR1-Transporter eine Art Türsteherfunktion im Gehirn und anderen Organen des Körpers. Zudem spiele er bei der Ausscheidung von Arzneistoffen über die Leber und die Nieren eine Rolle. Mutationen im MDR1-Gen könnten zum Funktionsverlust des MDR1-Transporters führen, wodurch dieser seine Schutzfunktion nicht ausüben könne.
- BVL-Beitrag vom 30.07.2025
Umfrage zur Behandlung bakterieller Otitiden bei Hunden
Im Rahmen ihrer Dissertation an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover führt Marlene Goll unter der Betreuung von PD Dr. Jessica Meißner aktuell eine Umfrage zur Anwendung verschiedener Ohrreiniger und Antibiotikapräparate bei einer bakteriell-bedingten caninen Otitis externa durch. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) können so die häufig verwendeten Präparate ermittelt und im weiteren Verlauf auf Wechselwirkungen untersucht werden.
Ziel ist es, die Therapie der caninen Otitis externa zu optimieren und Unerwünschte Ereignisse (UE) in Zukunft zu verhindern.
Teilnehmen können alle praktizierenden Kleintierärzt:innen. Die Umfrage ist anonym, die Beantwortung dauert ca. 5 Minuten.
Umfrage: https://survey.tiho-hannover.de/survey3/index.php/849661?lang=de
FVE-News 
Inhalte Deutsches Tierärzteblatt September 2025
Impfaktion
Im September führt Tierärzte ohne Grenzen e. V. eine zweite Aktionswoche „Impfen für Afrika“ durch. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine Teilnahme zählt.
Praxischeck
Ein Autorenteam der Apotheker- und Ärztebank stellt hier die Ergebnisse einer eigenen Analyse zur wirtschaftlichen Situation von Tierarztpraxen vor.
Serie Pharmakovigilanz
In unserer Serie Pharmakovigilanz informieren das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie das Paul-Ehrlich-Institut dreimal pro Jahr rund um das Thema Arzneimittelsicherheit. In dieser Zusammenfassung informiert das Paul-Ehrlich-Institut über die im Jahr 2024 gemeldeten unerwünschten Ereignisse nach Anwendung von immunologischen Arzneimitteln.
Termine 2025
10. September | Ausschuss für Gebühren | Videokonferenz |
22. September | Ausschuss für Tierschutz | Berlin |
23. September | Juristischer Arbeitskreis | Videokonferenz |
30. September | Ausschuss für Berufs- und Standesrecht | Videokonferenz |
7. Oktober | Erweitertes Präsidium | Dortmund |
8. Oktober | Herbst-Delegiertenversammlung | Dortmund |
8. Oktober | ATF-Mitgliederversammlung | Dortmund |
9./10. Oktober | 30. Deutscher Tierärztetag | Dortmund |
16. Oktober | Ausschuss für Gebühren | Videokonferenz |
22. Oktober | Ausschuss für Versuchstierkunde und 3R | Berlin |
11. November | Ausschuss für Pferde | Videokonferenz |
26. November | Ausschuss für Gebühren | Berlin |
2. Dezember | Ausschuss für Wiederkäuer | Berlin |
2026
16./17. April | Erweitertes Präsidium | Berlin |
17./18. April | Frühjahrs-Delegiertenversammlung | Berlin |
Termine ATF-Fortbildungen/Gemeinschaftsveranstaltungen
Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre BTK-Geschäftsstelle
*Quellen der jeweiligen Artikel sind die angegebenen Links.
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